Den Gottesdienst zum Gedächtnis an die Entschlafenen am 1. Juli 2018 erlebten die Mitglieder der neuapostolischen Kirchengemeinden Nürnberg-Mitte, Fürth, Wilhermsdorf und Zirndorf in der Nürnberger Kirche in der Karlstraße mit Apostel Manfred Schönenborn, dem Leiter des Kirchenbezirks Heilbronn-Nürnberg. Neuapostolische Christen feiern dreimal jährlich besondere Gottesdienste, in denen speziell der Verstorbenen gedacht wird.
Apostel Manfred Schönenborn verwendete als Grundlage seiner Predigt folgendes Bibelwort: "Und Jesus trat herzu und sprach zu ihnen: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden." (Matthäus 28, 18)
Zu Beginn seiner Ausführungen merkte der Apostel an, dass die Begriffe Gewalt und Macht gemeinhin negativ belastet seien. Das komme daher, dass der Mensch diese missbrauche. Jesus setze seine Gewalt aber ausschließlich zum Dienst an uns Menschen ein, nämlich um das Böse zurückzuweisen. Das Bibelwort gelte sowohl für die Vergangenheit als auch für die Gegenwart und Zukunft. Uns Menschen sei es nicht möglich, Vergangenes zu ändern. Gott jedoch könne durch das Opfer Jesu Christi sogar den Seelen im Jenseits helfen. Auch ihre Schuld könne getilgt werden, da das Opfer des Herrn zeitlos sei. Zur Vergebung der Schuld sei es zunächst notwendig, an den Gottessohn zu glauben. Auch seien die weiteren Voraussetzungen, sich taufen zu lassen und Jesus Christus nachzufolgen. Gott sei in der Lage, Sünden zu vergeben, sofern der Mensch diese innig bereue. Die Gläubigen seien dazu aufgefordert Buße zu tun.
Wer die Macht hat, so der Apostel, sei auch in der Lage, anderen eine Vollmacht zu geben. Jesus gab diese seinen Aposteln und damit den Auftrag, in seinem Namen zu taufen, den Heiligen Geist zu spenden und das Heilige Abendmahl zu feiern. Die Menschen sollten so auf das Wiederkommen des Herrn vorbereitet werden. Am heutigen Tag gelte dies auch ganz besonders den bereits Verstorbenen, welchen durch die Spendung der Sakramente ebenfalls das Heil in Christus zuteil werden könne.
Zu einem Predigtbeitrag wurde zunächst Dieter Bossert, der Bezirksvorsteher, gerufen, welcher auf den Unterschied zwischen der menschlichen und der göttlichen Macht einging. Gottes Macht sei die Macht der Liebe. Wer zu seinen Lebzeiten unter menschlicher Macht gelitten habe, solle nun die göttliche Macht der Liebe erleben. In einem weiteren Predigtbeitrag unterstrich Harald Rösler, der Gemeindevorsteher, dass göttliche Kräfte stets über den menschlichen stünden. Jesus Christus habe uns zugesichert, allezeit bei uns zu sein. Dies sei ein wunderbarer Trost.
Im Anschluss an die Feier des Heiligen Abendmahls beteten die versammelten Gläubigen gemeinsam für die Seelen in der Ewigkeit. Umrahmt wurde die Fürbitte von zwei Musikbeiträgen. Einleitend sang die Gemeinde die erste Strophe des Liedes „Herrliches, liebliches Zion“ (GB 406) und zum Ausklang folgte ein Orchesterstück. Nach der Spendung des trinitarischen Segens setzte der gemischte Chor, der bereits die einzelnen Predigtteile eingeleitet hatte, mit einem weiteren Liedvortrag den Schlusspunkt zu diesem denkwürdigen Gottesdienst.
Text: Sulmer/Zietlow
Bilder: Martius