Am Mittwoch, den 13. März 2019, besuchte Apostel Manfred Schönenborn, der Leiter des Kirchenbezirks Heilbronn-Nürnberg, die neuapostolische Kirchengemeinde Karlstadt und feierte mit den Gläubigen den Abendgottesdienst. Begleitet wurde er von Dieter Bossert, dem Bezirksvorsteher von Nürnberg-West, und dessen Stellvertreter Marco Metzger.
Apostel Manfred Schönenborn legte seiner Predigt ein Bibelwort aus dem Propheten Jesaja zugrunde:
„Denn gleich wie der Regen und Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahin zurückkehrt, sondern feuchtet die Erde und macht sie fruchtbar und lässt wachsen, dass sie gibt Samen zu säen und Brot zu essen, so soll das Wort, das aus meinem Munde geht, auch sein: Es wird nicht wieder leer zu mir zurückkommen, sondern wird tun, was mir gefällt, und ihm wird gelingen, wozu ich es sende.“ (Jesaja 55, 10f)
Der Apostel bezog sich in seinen einleitenden Worten auf das Eingangslied des gemischten Chores, „Herr, segne uns“ (Chorbuch 359), und gab zu bedenken, dass der Segen Gottes in Anbetracht vieler Schicksalsschläge manchmal nicht gleich als solcher wahrnehmbar sei. Erst im Rückblick könne man das segensreiche Wirken Gottes erkennen, zum Beispiel daran, dass man vor schlimmerem Schaden bewahrt geblieben sei.
Eine Parallele zeige sich zum Volk Israel, das sich zu der Entstehungszeit des Bibelwortes im babylonischen Exil befand. Entgegen den menschlichen Erwartungen, die der Trost des Propheten weckte, währte die Gefangenschaft mehr als zwei Generationen. Der Hinweis Jesajas, dass Gottes Gedanken viel höher seien als die der Menschen (vgl. Jesaja 55, 8f), verdeutliche, dass das göttliche Wirken nicht mit menschlichen Maßstäben messbar sei.
Auch wir lebten in einer Zeit, so Manfred Schönenborn weiter, in der mancher Berg weiche und mancher Hügel hinfalle (vgl. Jesaja 54, 10). Das sehe man am Wertewandel und an der schwindenden Bedeutung der Institution Kirche. Dennoch sei es unsere Aufgabe als Christen, uns davon nicht ablenken zu lassen, sondern das Evangelium zu leben und weiterzutragen.
Bezirksevangelist Marco Metzger wurde im Anschluss um einen ergänzenden Predigtbeitrag gebeten, ehe der Apostel mit der Gemeinde das Heilige Abendmahl feierte. Nach dem Gottesdienst hatten alle Teilnehmer die Gelegenheit, sich persönlich von ihm und seinen Begleitern zu verabschieden.
Text: Ditmar Kaiser
Fotos: Joachim Motzek