Am Sonntag, den 11. Juni 2017, hielt Bezirksapostel Michael Ehrich, der Präsident der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland, einen Festgottesdienst für die 15 Gemeinden des Kirchenbezirks Nürnberg-West. Während sich die Gläubigen aus Erlangen, Forchheim, Herzogenaurach und Höchstadt direkt am Veranstaltungsort, der neuapostolischen Kirche in Erlangen versammelten, gab es zusätzlich die Möglichkeit, den Gottesdienst per Internet- Übertragung in den Kirchengebäuden in Ansbach, Nürnberg-Mitte und Würzburg zu erleben.
Bezirksapostel Michael Ehrich, der von Apostel Dieter Prause und Bischof Schönenborn begleitet wurde, legte seiner Predigt ein Bibelwort aus dem Matthäusevangelium zugrunde:
„Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo sie weder Motten noch Rost fressen und wo die Diebe nicht einbrechen und stehlen.“ (Matth. 6, 20)
Noch unter dem Eindruck des internationalen Pfingstgottesdienstes mit Stammapostel Jean-Luc Schneider griff der Bezirksapostel einleitend auf einen Kerngedanken des Pfingstgeschehens zurück. Die Apostel der Urkirche wurden durch den Heiligen Geist befähigt, in anderen Sprachen zu predigen (vergl. Apg. 2, 4), so dass sie ein jeder in seiner eigenen Sprache reden hörte. Deshalb sei es auch heute wichtig, die Sprache des anderen zu sprechen, d.h. Verbindung mit ihm aufzunehmen, ihn zu verstehen und zu respektieren sowie das Gemeinsame zu suchen. Dies sei auch in unserem Verhältnis zu unseren Mitchristen in den anderen Konfessionen erforderlich. Wenn wir auf sie zugehen, erkennen wir, dass es viel mehr Gemeinsames als Trennendes gebe.
In seinen weiteren Ausführungen legte der Bezirksapostel das oben zitierte Bibelwort aus. Die Aufforderung Jesu, sich unvergängliche Schätze zu sammeln, bedeute nicht, dass irdische Güter keinen Wert hätten und wir uns nicht an ihnen erfreuen dürften. Bereits mit dem Weinwunder zu Kana habe Jesus sein Verständnis für die vergänglichen Freuden im menschlichen Dasein deutlich gemacht. Es gehe vielmehr darum, die Prioritäten richtig zu setzen und sein Lebensziel nicht allein darin erfüllt zu sehen, materielle Reichtümer anzuhäufen. Dem reichen Jüngling rät Jesus, ihm nachzufolgen, dann werde er einen Schatz im Himmel haben. Damit erhalte der Begriff Schatz eine konkrete geistliche Bedeutung. Jesus sei unser Schatz. Unser Bestreben müsse es sein, uns diesen Schatz anzueignen, indem wir Jesus Christus als Vorbild anerkennen und ihm in seinem Werk und Wesen nachfolgen.
Bezirksevangelist Thorsten Wild aus dem Kirchenbezirk Hof und der für Nordbayern zuständige Bischof Manfred Schönenborn wurden im Anschluss um zwei kurze Predigtbeiträge gebeten, in denen sie die beiden Schwerpunkte des Gottesdienstes vertieften.
Nach der Feier des Heiligen Abendmahles mit der großen Festgemeinde spendete der Bezirksapostel auch den Entschlafenen Brot und Wein, indem er in einer feierlichen Handlung je eine ausgesonderte Hostie stellvertretend dem Bezirksältesten Dieter Bossert und dem Bezirksevangelisten Jürgen Stamm reichte.
Bevor er der Gemeinde den Schlusssegen spendete, setzte Bezirksapostel Ehrich mit einer Ordination noch einen besonderen Schwerpunkt: Gemeindeevangelist Andreas Dignal, der Vorsteher der Kirchengemeinde Fürth, empfing das Hirtenamt.
Für die musikalische Einstimmung auf den Festgottesdienst sorgte schon lange vor dem offiziellen Beginn das Gemeinschaftsorchester, welches auch das Heilige Abendmahl für die Entschlafenen mit einem einfühlsamen Musikstück ausklingen ließ. Die einzelnen Predigtbeiträge wurden durch den gemischten Chor eingeleitet; das Schlusslied wurde zusammen mit dem Kinderchor vorgetragen. Wie wichtig Chorgesang und Orchesterspiel für die Mitgestaltung eines Gottesdienstes sind, ließ der Bezirksapostel deutlich werden, als er sich in seinen Abschiedsworten für alle musikalischen Beiträge herzlich bedankte.
Text: Bernd-Uwe Groß