Am Sonntag, den 12. November 2017, feierte der für Nordbayern zuständige Apostel Dieter Prause eine Woche vor seinem Eintritt in den Ruhestand in der neuapostolischen Kirche in der Karlstraße einen feierlichen Gottesdienst. Dazu waren die Mitglieder aus den Kirchengemeinden Fürth, Wilhermsdorf und Zirndorf eingeladen. Besondere Höhepunkte waren die Heilige Versiegelung eines Kindes sowie die Ordination eines Priesters und zweier Diakone.
Seiner Predigt legte der Apostel ein Bibelwort aus der Offenbarung des Johannes zugrunde:
„[…] Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst. Wer überwindet, der wird es alles ererben, und ich werde sein Gott sein und er wird mein Sohn sein.“ (Offb. 21, 6f)
Der gemischte Chor leitete die Wortverkündigung mit einem durch Klavier und Flöte begleiteten Vortrag ein: „Meine Zeit steht in deinen Händen“ (aus: PraiseThy Name. Lieder für junge Chöre, Verlag Friedrich Bischoff). Apostel Dieter Prause griff den Liedtext zu Beginn seiner Ausführungen auf, besonders auch die weiteren Aussagen, „Nun kann ich ruhig […] sein in dir. Du gibst Geborgenheit, du kannst alles wenden.“ Wer ein solches Vertrauen in Gott setzt, könne sicher in ihm ruhen. Der Himmlische Vater stehe unbegrenzt zu seinen Zusagen, ganz im Gegensatz zumenschlichen Garantieversprechen, die nur eine begrenzte Zeit gültig seien.
Das Bibelwort, so der Apostel weiter, veranschauliche das Wesen Gottes nachdrücklich und unterstreiche die göttlichen Verheißungen, auf die sich das Chorlied beruft. Der dreieinige Gott als der Anfänger und Vollender, versinnbildlicht durch Alpha und Omega, den Anfangs- und Endbuchstaben des griechischen Alphabets, unterliege nicht der irdischen Zeitrechnung. Folglich gebe es bei ihm weder Vergangenheit noch Zukunft; alles sei Gegenwart. Er kenne uns Menschen durch und durch, wir könnten ihm nichts verheimlichen, indem wir versuchten, eine Kammer unseres Herzens wie ein Geheimfach zu verschließen.
Der gläubige Christ sei dazu aufgerufen, aus der „Quelle des lebendigen Wassers“ zu schöpfen. Das bedeute nichts anderes als die frohe Botschaft des Evangeliums Christi immer wieder anzunehmen, wie sie in der Predigt hörbar wird, aber auch die Sakramentezu empfangen, wie zum Beispiel das Heilige Abendmahl.
Der letzte Abschnitt des vorgelesenen Bibelwortes zeige die Voraussetzung auf, die erfüllt werden müsse, um „alles ererben“ zu können, d.h. in das ewige Reich Gottes eingehen zu können. Nur wer dem Herrn bis zuletzt nachfolgt, werde Erbe sein. Am Ende seiner Predigt rief Apostel Dieter Prause deshalb die versammelte Gemeinde dazu auf, von diesem Erbe Besitz zu ergreifen.
Nach einem Predigtbeitrag von Bezirksevangelist Richard Bauer, dem gemeinsamen Vaterunser und der Sündenvergebung spendete der Apostel einem Kind das Sakrament der Heiligen Versiegelung, d. h. die Gabe Heiligen Geistes.
Der anschließenden Feier des Heiligen Abendmahls folgte mit der Ordination dreier Amtsträger ein weiterer Höhepunkt des Gottesdienstes: Diakon Andreas Meder erhielt für die Gemeinde Nürnberg-Mitte das Priesteramt und Glaubensbruder Simon Zebrowski das Diakonenamt. Für die Kirchengemeinde Zirndorf wurde Diakon Rebohl ordiniert.
Am Ende des Festgottesdienstes dankte Apostel Dieter Prause dem gemischten Chor und den Spielerinnen und Spielern für die einfühlsame musikalische Mitgestaltung und allen Anwesenden für die herzliche Aufnahme, die er im Verlauf seiner über 27-jährigen Tätigkeit in den nordbayerischen Gemeinden immer wieder erfahren durfte. Als ein besonderes Dankeschön an den scheidenden Apostel sang zum Abschluss der Kinderchor, begleitet von einem Instrumentalensemble, eine Komposition von Georg Breier: „Gott kennt dich mit Namen. Er weiß, wer du bist. Er ist wie ein Freund, der dich niemals vergisst.“
Text: Bernd-Uwe Groß
Bilder: Wolfgang Martius