Am Sonntag, den 13. Dezember 2015, besuchte Bischof Udo Göhlmann die beiden benachbarten Gemeinden Kitzingen und Ochsenfurt, um mit ihnen den dritten Advent zu feiern.
Dem Gottesdienst, der in der neuapostolischen Kirche Ochsenfurt, Lindhardstraße 66, stattfand, legte der Bischof das Bibelwort aus Apostelgeschichte 4, Vers 31, zugrunde: "Und als sie gebetet hatten, erbebte die Stätte, wo sie versammelt waren; und sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimut."
In seiner Predigt wies Udo Göhlmann besonders darauf hin, wie wichtig das ernsthafte Gebet gerade in der Adventszeit sei. Wer die Wiederkunft Jesu Christi erwarte – und diese Erwartungshaltung präge gläubige neuapostolische Christen –, dürfe an der Macht des Gebetes nicht zweifeln, das die Bitte um das Kommen des Herrn mit einschließt.
Bezirksevangelist Richard Bauer stellte in seinem ergänzenden Predigtbeitrag den Zusammenhang zwischen dem Bibelwort und dem ursprünglichen Pfingstgeschehen her. Der Heilige Geist halte die frohe Botschaft vom Kommen des Sohnes Gottes in den Gläubigen wach und ermuntere sie dazu, diese weiterzutragen.
In einem abschließenden Beitrag betonte Priester Martin Scharlach, der Vorsteher der Gemeinde Karlstadt, den Trost, den das Bibelwort in Zeiten der Anfechtung spenden könne, zeige es doch, welche Kraft von einem ernsthaften Gebet ausgeht und was diese im Herzen eines gläubigen Menschen bewirken kann.
Umrahmt und mitgestaltet wurde der feierliche Gottesdienst von den Chorsängern und Orchesterspielern beider Gemeinden. Den Auftakt bildete das Lied "Er kommt, er kommt, der starke Held" (Chorbuch Nr. 410), welches der Chor mit Orgelbegleitung vortrug. Einen besonderen Akzent setzte das Orchester, als es mit dem Stück "Meine Zeit steht in deinen Händen" ("Praise Thy Name" – Lieder für junge Chöre) die Gemeinde auf die Feier des heiligen Abendmahls einstimmte. Den Schlusspunkt des Gottesdienstes setzten Chor und Orchester gemeinsam mit dem Lied "Wie soll ich dich empfangen" (Chorbuch Nr. 19), wobei der unisono gesungene Text von einer Trompete begleitet wurde, während die anderen Spieler den vierstimmigen Satz übernahmen.
Wie schon vor Beginn des Gottesdienstes das Orchester die Zuhörer durch einige Vorträge erfreut hatte, so sorgte es nun auch für den musikalischen Ausklang, während sich der Bischof und der Bezirksevangelist persönlich von den Gemeindemitgliedern verabschiedeten.
Nur wenige Stunden später kamen die Gemeinden Kitzingen und Ochsenfurt erneut zusammen, um gemeinsam die diesjährige Weihnachtsfeier zu gestalten. Dazu war bereits am Samstag die neuapostolische Kirche Kitzingen, Muldenweg, festlich geschmückt worden. Das vorweihnachtliche Beisammensein wurde durch eine Feierstunde eingeleitet, bei der Vorträge des Orchesters und Chores, musikalische Beiträge und Gedichtvorträge von Kindern und Jugendlichen, aber auch das Vorlesen besinnlicher Texte zur Weihnachtszeit für ein abwechslungsreiches Programm sorgten.
Das anschließende gemütliche Zusammensein bei Kaffee, Kuchen und Snacks an den voll besetzten Tischen gab die Gelegenheit zu manchem gemeindeübergreifenden Gedankenaustausch. Wie gut dieser Tag allen Teilnehmern gefiel und wie positiv die Stimmung war, lässt sich vielleicht am besten aus folgender Äußerung ablesen: "Man merkt heute gar nicht, dass wir aus zwei Gemeinden kommen. Es ist so, als ob wir schon immer zusammen gewesen wären." Und dieser letzte Gedanke knüpft an die Historie beider Kirchengemeinden an. Bereits in den achtziger Jahren hatte es gemeinsame Gottesdienste und Weihnachtsfeiern gegeben, an die sich die Älteren noch gut erinnern können. So ist eine schöne Tradition zu neuem Leben erweckt worden.
Text: Bernd-Uwe Groß
Fotos: Sigrid Römer